Nachtrag - Aufbruch der Karawane
Die Nacht eines tiefen traumlosen Schlafes liegt hinter mir. Endlich nun kann ich die überwältigen Eindrücke der Durchquerung des Passes niederschreiben. Wie bereits an anderer Stelle in diesem Tagebuch erwähnt, sammelte sich die Karawane im Diesteltal am Fuße der südlichen Berge Tanaris.
Es dauerte eine Weile, bis alle ihren Platz in der Gruppe gefunden hatten. Flankiert von einer kleinen Anmzahl bewaffneter Söldner brachen wir im ersten Licht des Tages auf. Haushoch ragten die schroffen Steilwände neben uns auf, als wir in die noch tiefdunkle Schlucht eindrangen. Gemächlich zog die Karawane voran. Nur ein sehr langsames Tempo einschlagend, um Kräfte zu sparen. Es würde noch ein langer Weg vor uns liegen. Wie groß jedoch war unser Erstaunen, als das Licht unseren Weg soweit erhellte, das wir Einzelheiten unserer Umgebung erkennen konnten.



Bereits aus weiter Ferne erkannte ich die Umrisse seltsamer großer Statuen. Wie brannte ich darauf, diese aus nächster Nähe betrachten zu können. Vielleicht gelang es mir ja, die eine oder andere näher zu untersuchen! Zumindest aber musste ich sie unbedingt skizzieren. Diese Bilder muss die Welt erfahren. Was müssen das für meisterhafte Schöpfer gewesen sein? Betrachten wir bereits hier die Werke jener legendären Schöpfer, die uns als Titanen schon öfter begegnet sind? Alle Skulpturen halten Stäbe in den Händen. Ein jeder von ihnen wird von einem Edelstein geziert, der größer sein muss als mein Kopf! Ihre Körper sind zweifelsohne hummaniod. Doch ich kann die Augen kaum von ihren Köpfen wenden. Sie wirken so fremdartig. Diese steinernen Riesen strahlen eine unbändige Macht aus. Ich blicke auf ein Geschöpft mit dem Gesicht eines Hundes. Es ist erstaunlich, wie detailreich die Darstellung der einzelnen Elemente ist. Ihm sieht ein stierköpfiger Riese streng ins Auge.




Gleich neben dem stierköpfigem Riesen die Gestalt einer Frau.. so wunderbar heraus gearbeitet jedes Detail ihrer Kleidung. Man meint, jede Falte ihres Gewandes bewegt sich im Wind. So massiv und stark die Stauen auch sind, sowirken sie auch unglaublich filigran. Der kühne Blick ihrer Augen.. die erhabene Haltung des Kopfes.. wem mag hier wohl ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt worden sein? Ich muss unbedingt eine Altgersbestimmung vornehmen. Vielleicht gibt uns das Aufschluß, in welchem Zeitalter die Schöpfer dieser Kunstwerke gelebt haben.